Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
"Zwischen den Dächern" zu stehen ist vielleicht der Wunsch eines Träumenden, der es sich zum Ziel gesetzt hat, den ihn begrenzenden Raum aufzulösen und zu schweben. Für ihn durchschneidet das spitze Dach die Wolken.
(1) Aufm Reißboden stehen die Zentimeter Winkel und allerlei Angaben für den Abbund bereit.
(2) Mit meiner Makita trenn ich den Balken
links: maßgenau (hoffentlich passt's genau)
rechts: der Rest, der abfällt.
(3) Und um Fall geht es beim Abbund
die ganze Zeit, der mittels
konstruktionsmäßiger Präzision
vermieden werden soll.
(4) Nicht verfallen, verdrehen, verbiegen
sollen die Balken, sondern dauern.
Hier gilt die WWG-Regel:
- Wind
- Wetter
& Gravitation, die den Balken knechten.
Bei all den Dingen, die schnell wechseln, vibrieren, nicht bleiben, vorüberziehen, gibt es Dinge, die einen ein Leben lang begleiten. Bei mir ist das beispielsweise die Sinusitis, die in manchen Lebenslagen die Welt bestimmt. Einen Umstand, den ich 1:1 auf die »Nasenwelt« übertragen habe.
»Hoch, das heißt auf die alte Sicheldüne, zwischen Reihen frisch gepflanzter Rüstern, schnurstracks auf den Brunnen zu, hinter dem der Rasen sachte abfällt.«
"Am Rodelhang" besteht aus einer Erzählung und einem Archivordner (mit Zeichnungen, Fotos und gesammeltem Material) auf einer Astgabel. Als Handlungsort der Erzählung dient der alte Rodelhang in den Rehbergen, einem im Norden Berlins gelegenen Park. Ein uriger und entlegener Ort für einen verschrobenen und faunischen Erzähler, der immer weiter in sein Inneres blickt: ein Archivar seiner Beobachtungen und Erinnerungen.
»Ich dachte immer, es würden mich die Blicke der anderen so hart treffen, dabei ist es mein eigener, der von meinem Bild der Welt zurückgeworfene Blick, der mich trifft.«
»Hallo, ich habe schlecht geschlafen, es ist vier Uhr einundzwanzig.«
»Man muss die Augäpfel verschieben, um Licht hineinlassen zu können.«
Das Oliver-Arendt-Jahr ist ein gedanklicher Raum, in den mich mein Studium geführt hat. Auf der »Abschlussausstellung 2016« im Kaufhaus Jandorf lese ich den Text Berechnungen I–VII+Bonus in einer eigens für die Lesung konzipierten Installation.
Bestandteile der Installation:
Berechnungen I–VII+Bonus
Fritz Poppenberg (Einführung)
1 Holztisch
1 Leselampe
1 Tischventilator
3 Lesungen à 55 min
Oliver Arendt
1 PA-Anlage
3 Profilscheinwerfer
Publikum
35 Quechua-Campingstühle
1 Schneeballzange
8 »Wir möchten auch vom
Oliver-Arendt-Jahr profitie-
ren.«-Ansichtsexemplare
Gemäß dem Vorbild »Wir möchten auch vom Arno-Schmidt-Jahr profitieren« von Oswald Wiener – ein Gelenkwerk zweier meiner großen Vorbilder – setzt sich Fritz Poppenberg mit meiner Arbeit auseinander, geht jedoch auch eigene Wege zu einer Philosophie der Freundschaft.